Tod auf der Flucht

Das Bild des kleinen Aylan Kurdi ging um die Welt. Doch täglich sterben unzählige Menschen bei dem Versuch ihr Leben zu retten.

Immer mehr Flüchtlingskinder ertinken bei der Flucht
Schätzungen zufolge sind allein im Jahr 2016 bis Oktober mindestens 600 Kinder und Jugendliche im Mittelmeer ertrunken. Im gesamten Vorjahr wurden 500 tote Flüchtlingskinder gezählt. Die Kinderhilfsorganisation „Save the Childreen“ schlägt Alarm und dringt auf verstärkten Schutz.

Von sichtbarer und unsichtbarer Gewalt. Politik an der Grenze: Menschen physisch von uns fernzuhalten – das geht nur mit Gewalt. Der Blog-Beitrag im Netzwerk Flüchtlingsforschung befasst sich damit.

Watch the Mediterranean Sea: is an online mapping platform to monitor the deaths and violations of migrants‘ rights at the maritime borders of the EU: More than 13.000 deaths by policy.

The Migrant’s Files kommt zu dem Ergebnis, dass in den Jahren 2010 bis 2014 mindestens 23.000 Menschen ums Leben gekommen sind bei ihrem Versuch, das Mittelmeer zu überqueren.

Tote Flüchtlinge an Touristenstränden: Ein Team von Forschern der Freien Universität Amsterdam hat kommunalen Sterberegister von 563 Orten in Italien, Griechenland, Spanien, Malta und Gibraltar von 1990 bis 2013 gesammelt und ausgewertet. Obwohl nur die offiziell bekannten Opfer gezählt wurden (die meisten Toten werden nie gefunden), belegt die Datenbank, dass seit der Jahrtausendwende immer mehr Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Armut im Mittelmeer ums Leben kommen.

Tod am Eurotunnel
Am Kanaltunnel zwischen Frankreich und Großbritannien sterben immer mehr Flüchtlinge. Sie versuchen, auf Lastwagen und Züge zu springen, die unter dem Ärmelkanal nach Großbritannien fahren. Video auf faz.net

Tod von 71 Flüchtlingen im Kühl-LKW
Bericht auf diepresse.com

Tödliche Folgen der Flucht
Die Nordwest-Zeitung berichtet über den Tod des 24-jährigen Fidel Kufflo aus Eritrea, der 3 Monate nach seiner Ankunft in Deutschland verstarb – an den Folgen der dramatischen 2-jährigen Flucht (und vielleicht an unzureichender medizinischer Behandlung danach).

Ein Friedhof für ertrunkene Migranten: Eine kleine kalabresische Gemeinde setzt ein Zeichen
Im Zweiten Weltkrieg verhielten sich die Bewohner von Tarsia jüdischen Internierten gegenüber ungewöhnlich solidarisch. Nun wollen sie auch dem Flüchtlingselend Menschlichkeit entgegensetzen, berichtet die NZZ.

Auch wenn sie scheinbar schon in Sicherheit sind, kann ihr Leben noch in Gefahr sein:
Die Antirassistische Initiative Berlin dokumentiert die „Bundesdeutsche Flüchtlingspolitik und ihre tödlichen Folgen“: „Die Dokumentation ist eine chronologische Sammlung von Einzelschicksalen, in denen Menschen körperlich zu Schaden gekommen sind. Diese Menschen sind Flüchtlinge, also Menschen im oder nach einem Asylverfahren oder Menschen ohne gültige Aufenthaltspapiere für die BRD. Menschen, die sich im Lande aufhalten oder aufgehalten
haben. Auch Menschen, die abgeschoben wurden, dann mißhandelt, gefoltert oder getötet wurden oder spurlos verschwanden.“