Geflüchtete Akademiker

Refugees Teachers Welcome

Pilot-Projekt an der Universität Potsdam: Im Sommer 2016 startetein Programm speziell für geflüchtete Lehrer_innen. Nach einem Intensivkurs in Deutsch und Einblicken in das deutsche Schulsystem soll es ein gemeinsames Semster mit deutschen Studierenden und Schulpraktika geben. Auch in Bremen und Niedersachsen laufen Vorbereitungen für die Nachqualifizierung geflüchteter Lehrer.

Den Anschluss behalten

Chance for Science
Die Universität Leipzig hat die Online-Plattform Chance for Science freigeschaltet, auf der sich geflüchtete Wissenschaftler mit deutschen Kollegen austauschen können, damit sie den Kontakt zur Wissenschafts-Community behalten, auch wenn sie für längere Zeit in einem Aswylbewerber-Heim leben müssen.

No Border Academy
In Lüneburg hat die Universität das Online-Netzwerk No Border Academy gegründet. Ziel ist eine Plattform für interkulturellen Austausch und Wissensbereitstellung, an der die Flüchtlinge aktiv partizipieren. Einerseits sollen Dozenten aus Universitätskreisen für das Projekt gewonnen werden, andererseits sollen auch Flüchtlinge, die einen akademischen Hintergrund haben, Vorträge halten können. So soll ein gemischtes, mehrsprachiges Seminarangebot zustande kommen.

Flüchtlingsinitiative der Helmholtz-Gemeinschaft
Die neue Initiative der Helmholtz-Gemeinschaft ( gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit) bietet Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, einen Einstieg in eine wissenschaftliche oder wissenschaftsnahe Beschäftigung.Mittelfristig sollen mit der Initiative bis zu 300 Menschen in die Helmholtz-Zentren der Gemeinschaft integriert werden. Video auf ZEIT-online.

Silent University
Die Silent University, initiiert 2012 in London vom kurdischen Künstler Ahmet Öğüt, ist eine informelle, selbstverwaltete und selbstgestaltete Hochschule von und mit Geflüchteten und Asylsuchenden, die als Lehrende und Lernende ohne aufenthaltsrechtliche und sprachliche Barrieren tätig werden können. Silent Universities gibt es in Deutschland bisher in Hamburg und in Mülheim/Ruhr.

Academic Experience Worldwide  
Ein erfolgreiches Projekt an der Goethe Universität, Frankfurt: AE-Worldwide bringt fertig studierte Asylsuchende und Studierende in Form von Tandems zusammen. So können sie sich gegenseitig und auf Augenhöhe helfen. Regelmäßig gibt es einen offenen Raum, in dem alle Teilnehmer sich austauschen können. Außerdem werden Asylsuchende unterstützt (z.B. bei Sprachkorrekturen oder beim Durchblick im bürokratischen Dschungel), und es gibt eine Coaching-Session für alle Teilnehmer. Ein Bericht über das Projekt
Das Modell macht Schule: AE-Worldwide-Gruppen entsthen derzeit an mehreren deutschen Unis.

Ausländische Hochschulabschlüsse

ProSALAMANDER
Das Projekt ProSALAMANDER (Programm zur Stärkung ausländischer Akademiker/innen durch Nachqualifizierung an den Universitäten Duisburg-Essen und Regensburg) ist ein Nachqualifizierungsprogramm für Migrantinnen und Migranten mit ausländischem Hochschulabschluss. Sie können sich in etwa 12 bis 18 Monaten in bestimmten Fächern weiterbilden, ihre Sprachkenntnisse verbessern und schließlich einen deutschen Hochschulabschluss (Bachelor oder Master) erwerben.

„Forschungs-Asyl“ für verfolgte Wissenschaftler

Scholars at Risk
Weltweit werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgrund ihrer Forschungen und Ideen verfolgt, bedroht und in ihrer Arbeit eingeschränkt. Das Internationale Netzwerk Scholars at Risk setzt sich für akademische Freiheit und die Menschenrechte von Wissenschaftlern und Akademikern in aller Welt ein. Es unterstützt verfolgte Wissenschaftler mit einem Gastaufenthalt an einer der Mitgliedshochschulen des Netzwerks, damit politisch Verfolgte eine Zeitlang unabhängig forschen können. In Deutschland ist bisher nur die Freie Universität Berlin Mitglied im Netzwerk.

Philipp Schwartz-Initiative: Neues Hilfsprogramm für verfolgte Wissenschaftler
Die Alexander von Humboldt-Stiftung und das Auswärtige Amt planen gemeinsam ein neues Programm zur Unterstützung von Wissenschaftler_innen, die in ihren Heimatländern von Krieg und Verfolgung bedroht sind und in Deutschland Schutz suchen. Es soll deutsche Universitäten und Forschungseinrichtungen in die Lage versetzen, ausländische Forscher für zwei bis drei Jahre bei sich aufzunehmen, damit diese ihre Arbeit fortsetzen können. 2016 und 2017 sollen jeweils etwa 20 Forscher unterstützt werden können.